Kundenerlebnis ist Erinnerung. Oder ein blinder Fleck.

Kundenerlebnisse dem Zufall überlassen? Ein sicherer Weg, Kunden zu verlieren.

Ein Hotel. Du betrittst die Lobby. Kein Blick­kon­takt. Kein Will­kom­men. Dein Zimmer ist bereit, doch niemand sagt es dir. Ein Ort, der dich nicht sieht – wird von dir nicht erinnert.

Oder: Ein anderes Hotel. Dein Name ist bekannt. An der Rezep­tion wartet eine kleine Aufmerk­sam­keit. Dein Lieb­lings­ge­tränk steht bereit. Ein Detail, das zeigt: Du bist hier keine Buchungsnummer.

Erin­ne­rung bleibt, wenn man sich gesehen fühlt.

Die Entwick­lung ist deut­lich. 88 % der Kundin­nen und Kunden bewer­ten die Erfah­rung als ebenso wichtig wie das Produkt oder die Dienst­lei­stung. Fehlende Perso­na­li­sie­rung verrin­gert die Loya­li­tät um bis zu 60 % (Quelle: PwC).

Das Gehirn erinnert nicht alles – sondern das Richtige.

Menschen erin­nern sich nicht an neutrale Erleb­nisse. Sie erin­nern sich an Über­ra­schung. An Wert­schät­zung. An persön­li­che Berüh­rungs­punkte. Wer in den Köpfen bleiben will, rückt Kundin­nen und Kunden in den Mittel­punkt – nicht in die Warteschleife.

Die Peak-End-Rule. Entschei­dend sind emotio­nale Höhe­punkte und der letzte Eindruck.

Ein reibungs­lo­ser Ablauf reicht nicht. Ein Erleb­nis bleibt, wenn es uner­war­tet oder beson­ders ist – wenn es sich von der Konkur­renz abhebt.

Beispiel: Ein Hotel, das Stamm­gä­ste mit einer hand­ge­schrie­be­nen Karte begrüsst, erhöht die Wiederbuchungsrate.

Der Unterschied zwischen Standard und Erlebnis.

Erwartet – und dann doch überrascht.

Kundin­nen und Kunden erwar­ten X – aber bekom­men X+. Diese Diffe­renz bleibt haften.

Beispiel: Ein Online-Shop sendet mit der Versand­be­stä­ti­gung nicht nur einen Tracking-Link. Der Shop gibt auch eine Produkt­emp­feh­lung oder einen Tipp zur Nutzung.

Warum es wirkt: Über­ra­schung akti­viert das Beloh­nungs­sy­stem. Erin­ne­run­gen entstehen.

Der Moment der Kontrolle. „Ich sehe Sie.“

Menschen wollen wissen: “Mein Anlie­gen wird wirk­lich gehört.”

Beispiel: Ein Kundendienst-Chat zeigt sofort: “Wir prüfen Ihr Anlie­gen. Antwort in ca. 2h. Ihr Ansprech­part­ner: Daniel.”

Warum es wirkt: Kontrolle redu­ziert Stress. Gehört zu werden, erzeugt Geduld.

Das letzte Wort entscheidet.

Das Letzte, was bleibt – oder was verschwindet.

Beispiel: Statt einer stan­dar­di­sier­ten “Ihr Anlie­gen wurde gelöst”-Nachricht bedankt sich ein Kunden­ser­vice aktiv für das Feed­back und gibt eine kleine Empfeh­lung mit.

Warum es wirkt: Wer positiv abschliesst, verstärkt die emotio­nale Bindung.

Vom Konzept zur Realität. Kundenerfahrungen gestalten.

Viele Unter­neh­men haben eine CX-Strategie. Doch oft bleibt sie abstrakt.

Wie schafft man Kundenerlebnisse, die wirklich bleiben?

1. Erlebnisse sichtbar machen.

Kunden erleben eine Marke über viele Touch­points – doch welche sind entscheidend?

Unter­neh­men können gezielt analy­sie­ren, wo Kundin­nen und Kunden begei­stert oder frustriert sind.

Beispiel: Ein Hotel misst, welche Momente Gäste in Bewer­tun­gen hervor­he­ben – und opti­miert genau diese Erlebnisse.

2. Konsistenz über alle Kanäle.

Eine posi­tive Erfah­rung funk­tio­niert nur, wenn sie überall gleich erlebt wird.

Jeder Kanal – vom Webshop über den Kunden­ser­vice bis zum physi­schen Geschäft – muss das gleiche Verspre­chen einlösen.

Beispiel: Ein Online-Shop sorgt dafür, dass Retou­ren genauso einfach funk­tio­nie­ren wie der Kaufprozess.

3. Kleine Veränderungen mit grosser Wirkung.

Es sind nicht die grossen Kampa­gnen, sondern die kleinen Anpas­sun­gen, die Kunden­er­leb­nisse dauer­haft verbessern.

Unter­neh­men können gezielt an Stellen opti­mie­ren, an denen Kunden schnelle Erfolge spüren.

Beispiel: Ein Tele­kom­mu­ni­ka­ti­ons­an­bie­ter ersetzt Warte­schlei­fen­mu­sik durch eine SMS-Status-Update-Funktion. Kunden müssen nicht mehr warten.

Enttäuschte Erwartungen zerstören das Erlebnis.

Ein gutes Erleb­nis beginnt nicht erst beim ersten Kontakt – sondern schon viel früher.

72 % der Verbrau­cher und Verbrau­che­rin­nen erhal­ten Produkt­emp­feh­lun­gen über Freunde und Familie. Mund­pro­pa­ganda bleibt also der wich­tig­ste Einfluss­fak­tor. (Quelle: Pew Rese­arch Center)

Doch Erwar­tun­gen entste­hen nicht nur durch Empfeh­lun­gen. Werbung, Marken­ver­spre­chen und frühere Erfah­run­gen setzen den Rahmen. Wenn die Reali­tät dann nicht mithält, bleibt nur eine Enttäu­schung. Und nega­tive Erfah­run­gen verbrei­ten sich schnel­ler als positive.

Drei entscheidende Phasen für ein stimmiges Kundenerlebnis.

1. Das Verspre­chen. Ist die Botschaft klar und realistisch?

Wer hohe Erwar­tun­gen weckt, muss sie erfül­len. Wer zu viel verspricht, enttäuscht.

Beispiel: Eine Airline wirbt mit „stress­freiem Reisen“, doch lange Warte­zei­ten und kompli­zierte Prozesse führen zum Gegenteil.

2. Die erste Inter­ak­tion. Passt das Erleb­nis zur Erwartung?

Das erste Gefühl entschei­det. Ist der erste Kontakt intui­tiv, ange­nehm – oder ein Hindernis?

Beispiel: Ein Online-Shop verspricht 24h-Lieferung, aber verschickt erst nach drei Tagen. Sofor­ti­ger Vertrauensverlust.

3. Der Nach­kon­takt. Fühlt sich der Kunde weiter­hin wertgeschätzt?

Erfah­run­gen enden nicht mit dem Kauf. Sie prägen das Bild der Marke langfristig.

Beispiel: Ein digi­ta­ler Service meldet sich nach dem Kauf nie wieder – verschenkte Chancen für Kundenbindung.

Weitere Insights: Warum es sich lohnt, auf Kunden zu hören.

Messwerte, die mehr über Kundentreue verraten.

Ein gutes Erleb­nis fühlt sich richtig an. Doch wie misst man es? Zufrie­den­heit allein sagt wenig darüber aus, ob Kundin­nen und Kunden lang­fri­stig bleiben. Eine Analyse zeigt, welche Fakto­ren entscheiden.

Drei relevante KPIs für die nachhaltige Kundenbeziehung.

  • Net Promo­ter Score (NPS).
    Wie viele Kundin­nen und Kunden würden die Marke weiterempfehlen?
  • Custo­mer Effort Score (CES).
    Wie einfach oder mühsam war die Inter­ak­tion? Je weniger Aufwand, desto höher die Wahr­schein­lich­keit, dass Kundin­nen und Kunden wiederkommen.
  • Reten­tion Rate.
    Wie viele Kundin­nen und Kunden bleiben lang­fri­stig? Wieder­keh­rende Kund­schaft ist der stärk­ste Indi­ka­tor für ein gelun­ge­nes Erlebnis.

Customer Experience als Rahmen. Kundenerlebnisse als eigentliche Kontaktpunkte.

Stra­te­gie ist wichtig – doch erst die Erfah­rung selbst entschei­det über Loyalität.

Custo­mer Expe­ri­ence (CX) gibt den Rahmen vor. Das Manage­ment von Kunden­er­leb­nis­sen muss leben­dig sein, reak­ti­ons­fä­hig und rele­vant. Wer nur plant, aber nicht gestal­tet, bleibt im Konzept stecken.

Fazit. Jede Interaktion entscheidet.

Ein Erleb­nis bleibt – oder verschwin­det. Es gibt keinen Zwischenraum.

Kundin­nen und Kunden spüren, ob sie als Menschen wahr­ge­nom­men werden oder nur Teil eines Systems sind. Wer Custo­mer Expe­ri­ence Manage­ment nur als Struk­tur begreift, verpasst die Essenz des Moments.

Weitere Insights:

Kunden­er­leb­nisse gestalten.

Custo­mer Expe­ri­ence CX. Eine echte Chance.

Custo­mer Expe­ri­ence Journey. Erfolg­rei­che CX-Reisen gestalten.

Custo­mer Expe­ri­ence Manage­ment. Stra­te­gien für ein opti­ma­les Kundenerlebnis.

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