Aus etwas Bitterem wird etwas Süsses

Zartbitterschokolade verdankt ihren besonderen Reiz einer faszinierenden Transformation.

Wie aus etwas Bitterem etwas Süsses werden kann

Aus einer bitte­ren Kakao­bohne entsteht durch die rich­tige Verar­bei­tung ein süsses Geschmacks­er­leb­nis, das lange in Erin­ne­rung bleibt. Ähnlich verhält es sich mit der Custo­mer Journey: Pain Points – also die bitte­ren Heraus­for­de­run­gen und Probleme, die Kunden begeg­nen – bieten die Chance, gezielte Verbes­se­run­gen zu schaf­fen. Wenn Unter­neh­men diese Pains ernst nehmen und in süsse Lösungen verwan­deln, können sie ein Kunden­er­leb­nis kreieren, das nicht nur über­zeugt, sondern begei­stert. Genau hierin liegt der Schlüs­sel zu einer erfolg­rei­chen Customer-Experience-Strategie.

Pains and Gains – Kundenprobleme als Chancen erkennen

Was sind „Pains and Gains“?

Pains sind die „Schmerz­punkte“, also die Heraus­for­de­run­gen und Frustra­tio­nen, die Kunden bei der Nutzung eines Produkts oder einer Dienst­lei­stung erleben. Gains sind die posi­ti­ven Erleb­nisse, die Kunden erwar­ten und die ihnen Freude berei­ten. Erfolg­rei­ches Custo­mer Expe­ri­ence Manage­ment basiert darauf, Pains zu redu­zie­ren und Gains zu verstärken. 

Die Bedeutung von Kundenfeedback und Problemerkennung

Indem man die „Pain Points“ ernst nimmt und gezielt analy­siert, können Unter­neh­men oft einfa­che, aber wirkungs­volle Lösungen entwickeln. Häufig sind diese „Schmerz­punkte“ das Ergeb­nis inef­fi­zi­en­ter Prozesse oder ungün­sti­ger Kontakt­punkte, die mit etwas Fein­schliff in echte Stärken verwan­delt werden können. 

Beispiel aus der Praxis: Zalando

Zalando hat früh erkannt, dass der Rück­ver­sand eine Hürde für viele Online-Shopper darstellt und als Pain Point wahr­ge­nom­men wird. Durch die Einfüh­rung des kosten­freien Rück­ver­sands und einer benut­zer­freund­li­chen Rück­ga­be­op­tion hat Zalando diesen Pain erfolg­reich elimi­niert und so eine posi­tive Custo­mer Expe­ri­ence geschaf­fen. Heute zählt das Rück­ga­be­recht zu den wich­tig­sten Service­vor­tei­len des Unternehmens. 

„Job to be Done“ – Was erwartet der Kunde wirklich?

Das Konzept „Job to be Done“

Im Kern geht es bei CX darum, den „Job“ zu verste­hen, den der Kunde mit einem Produkt oder einer Dienst­lei­stung erle­di­gen will. Der „Job to be Done“ beschreibt die Haupt­auf­gabe, die Kunden durch die Nutzung eines Produkts errei­chen möchten. Das Verständ­nis dieses Konzepts hilft dabei, ziel­ge­rich­tet Lösungen zu entwickeln, die nicht nur die Bedürf­nisse der Kunden erfül­len, sondern diese auch effi­zi­ent tun. 

Effizienz über Perfektion

Nicht jede Custo­mer Journey muss perfekt und bis ins klein­ste Detail begei­stern – manch­mal reicht es, wenn sie einfach und effi­zi­ent ist. Dies gilt beson­ders für Bran­chen, in denen Kunden weniger nach Erleb­nis­sen, sondern nach prag­ma­ti­schen Lösungen suchen. Das Erfül­len des „Jobs“ auf unkom­pli­zierte Weise kann ein Wett­be­werbs­vor­teil sein, wenn es den Kunden Zeit und Aufwand spart. 

Beispiel aus der Praxis: Uber

Der Job, den Uber für seine Kunden erfüllt, ist einfach: Menschen schnell, sicher und bequem von A nach B zu bringen. Indem Uber sich auf diesen Kern-Job konzen­triert und eine effi­zi­ente, benut­zer­freund­li­che App anbie­tet, die die Buchung und Zahlung schnell und unkom­pli­ziert gestal­tet, erfüllt das Unter­neh­men genau das, was seine Kunden wollen – ohne zusätz­li­chen Aufwand oder komplexe Zusatzfunktionen. 

Pains zur Lösungsfindung nutzen – Wie du aus bitteren Erfahrungen lernst

Wie „bittere“ Punkte zu „süssen“ Lösungen werden

Die Erfah­rung zeigt, dass Kunden­bin­dung oft dadurch entsteht, dass Unter­neh­men auf die Kritik ihrer Kunden hören und bereit sind, aus „bitte­ren“ Erfah­run­gen zu lernen. Indem Unter­neh­men aktiv nach den Pain Points der Kunden suchen und Lösungen entwickeln, schaf­fen sie eine CX, die genau die Bedürf­nisse der Kunden trifft. 

Praxis-Tipp: Pain Points analysieren und optimieren

Iden­ti­fi­zie­ren häufige Pain Points deiner Kunden und entwickle einfa­che, gezielte Mass­nah­men, um diese zu redu­zie­ren. Regel­mäs­sige Feedback-Tools und gezielte Kunden­um­fra­gen helfen dabei, immer am Puls der Kunden­be­dürf­nisse zu bleiben. 

Beispiel aus der Praxis: Ikea

IKEA hat den Pain Point vieler Kunden – den Trans­port und Aufbau von Möbeln – durch einfa­che Lösungen wie flat-pack-Lieferungen und ausführ­li­che Anlei­tun­gen redu­ziert. IKEA fokus­siert sich darauf, den „Job“ der Kunden so einfach wie möglich zu machen, und verwan­delt so ein poten­zi­ell schwie­ri­ges Erleb­nis in eine prak­ti­sche und kosten­gün­stige Lösung. 

Tipps & Tricks

 

  • Gains verstär­ken: Analy­siere, welche Aspekte deiner Produkte oder Dienst­lei­stun­gen die Kunden beson­ders schät­zen. Fokus­siere dich darauf, diese Stärken weiter auszu­bauen und sicht­bar zu machen.
  • Den „Job“ deiner Kunden klar defi­nie­ren: Frage dich: Welches Problem möchten meine Kunden mit meinem Produkt lösen? Was ist ihr Ziel? Das „Job-to-be-Done“-Framework hilft dir, die Kunden­per­spek­tive einzu­neh­men und klar zu defi­nie­ren, welche Ergeb­nisse sie erwarten.
  • Offen für Kritik sein: Kritik ist eine Chance, dein Unter­neh­men besser zu machen. Sammle Feed­back über alle Kanäle – sei es per E‑Mail, über Social Media oder durch persön­li­che Gesprä­che – und analy­siere es regelmässig.

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